Soziale Netzwerke - Fluch und Segen
Eine Gratwanderung zwischen unbegrenzten Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und Zeitverschwendung.

Urteilen mag ich darüber nicht.
Aus meinem privaten Alltag poste ich so gut wie nichts. Dafür dokumentiere ich faste jede Wanderung, jeden Klettersteig, jede Hüttentour, jede MTB-Runde, jede Ski- oder Schneeschuhtour und jede Form einer Outdooraktivität.
Die Plattformen sind eine wunderbare Möglichkeit mit meinen Touren und Zielen zu überzeugen und durch ausgewählte Fotos Interesse an meinem Angebot zu wecken.
Ich freue mich riesig über die Herzchen und Likes, die positiven Kommentare und Follower*innen, die sich fleißig ansammeln.
Immer wieder lasse ich aber Posts darüber in den sozialen Netzwerken aus.
Hier versuche ich den Spagat: In einer gewissen Regelmäßigkeit mit Beiträgen präsent zu sein, gleichzeitig die Nutzer aber nicht zu überfluten und jeden Wimpernschlag zu veröffentlichen. Dabei versuche ich vielmehr meiner Followerschaft nichts vorzumachen und lächle oft verschwitzt, derangiert und unperfekt in die Kamera.
Das mag richtig oder falsch sein. Es ist ganz wirklich und hilft (hoffentlich) auf meine Dienstleistung aufmerksam zu machen. Es ist mein Weg.
Freundschaften sind immer ein Grund zum Feiern!
Doch was heißt es, was bedeutet es in Social Media befreundet zu sein?
Ist das echt oder nur ganz oberflächlich?
Der Mensch hat in der realen Welt auch nur einen kleinen Kreis echter und enger Freunde. Diese Freundschaften müssen gepflegt werden und leben von gemeinsam verbrachter Zeit und Erlebnissen, Loyalität, Ehrlichkeit, geteilter Freude und gemeinsamen Frust. Was darüber hinaus geht, fällt in eine weiter gefasste Freundes-Kategorie bis hin zu den entfernten Bekannten. Müssten wir alle unsere wahren Kontakte in bestimmter Folge anrufen oder treffen, hätten wir keine Zeit mehr für anderes…
Online-Freundschaften sind aber nicht immer oberflächlich. Manch virtueller Austausch ist eine Bereicherung und Unterstützung kommt heutzutage in vielen Facetten daher. Ein mitfühlender Kommentar kann annähernd so guttun wie eine Umarmung. Und manchmal wird aus einer Bemerkung von einem unbekannten Follower eine ganz echte Freundschaft im wahren Leben.
Social Media kann auch Menschen im realen Leben zueinander bringen. Ich habe gleich zwei gleichgesinnte und bergbegeisterte tolle Frauen über Instagram & Co gefunden. Anfänglich habe wir uns vorsichtig beschnuppert und angenähert, mittlerweile sind wir im Dreiergespann zu einem tollen Berg-Team zusammengewachsen und auch in den Einzelbeziehungen zu Freundinnen geworden.
Seit fast zwei Jahren gehe ich zusammen mit Antje und Katherina wandern oder im Winter auf Schneeschuhtour, wann immer sich das einrichten lässt.
Wir haben Spaß miteinander, tauschen uns aus, teilen Emotionen, unsere Leidenschaft, unsere Erfahrungen und ein bisschen unser Leben. Manchmal darf es auch ernster zugehen, wir telefonieren, sind füreinander da - ganz so wie Freundinnen das so machen!
Für unsere Freundschaft bin ich sehr, sehr dankbar. Ohne Facebook und Instagram wären wir uns vermutlich nie begegnet. Schlussendlich weil #instaverbindet
- … sind Freundschaften immer ein Grund zum Feiern!
Hier geht es zu den Accounts der Beiden, schaut mal vorbei!
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass es wie immer an uns selbst und unserer Fähigkeit liegt, uns selbst zu reflektieren. Es gilt eine gute Balance zu finden und den Mehrwert, den Social Media an Inspiration und Information bieten kann, auszutarieren, während man sich vor den negativen Aspekten zu schützen weiß.
Die Sozialen Medien sind das, was du daraus machst.
In diesem Sinne, Eure Katja Wehr