Canyoning - Abenteuer und Naturerlebnis
Einfach mal abgeseilt...
und ins Abenteuer Canyoning gestürzt.
Ab geht's in die Schlucht.
Dabei geht man eigentlich nur abwärts in eine und durch eine Schlucht…
Als „Schluchten-Wanderer“ bewegt man sich durch Täler, die durch Steilhänge und Felswände begrenzt sind und durch die mehr oder weniger viel Wasser fließt. Beim Begehen von Schluchten wird geklettert, gerutscht und gesprungen. Man bewegt sich laufend oder schwimmend fort. Größere Höhenunterschiede überwindet man durch Abseilen. Dabei landet man nicht selten in der satten Kraft eines Wasserfalls und in wunderschönen, natürlichen Wasserpools.
Canyoning ist irgendwie wie Rafting ohne Boot.
Verrückt? - Vielleicht ein bisschen.
Canyoning ist in jedem Fall ein Abenteuer. Vor allem aber ist es ein Naturerlebnis.
Bei dieser Art des Draußen-Seins gelangt man in Regionen, die man sonst niemals erreichen kann. Man betritt nahezu unberührte Natur und erlebt raue Landschaften, die durch Fließgewässer in unzähligen Jahren geformt wurden. Viele Schluchtenpassagen sind wunderschön und geheimnisvoll. Der Kontakt mit Kraft, Kälte und Wucht des Bergwassers ist atemberaubend und faszinierend.
Wer einmal eine Klamm wie zum Beispiel die Breitachklamm in Oberstdorf durchlaufen hat, weiß, dass allein der Besuch dieser bestens begehbaren und gesicherten Felsenschlucht ein beeindruckendes Naturerlebnis ist. Erfährt man das Naturschauspiel aber hautnah und ist es gepaart mit Aktionen wie Springen, Rutschen und Abseilen, wird es ein absolut unvergessliches Erlebnis, eine sensationelle Erfahrung und - ein riesen Spaß.
Mich macht Canyoning … - selig. Die Beschreibung trifft es wohl am ehesten.
Ich bin mitten in der Natur, erlebe sie unmittelbar. Ich habe Kontakt zu meinem geliebten Wasser. Ich darf klettern, balancieren und mich abseilen – manchmal hängt man dabei mitten im tosenden Wasserfall und bekommt eine volle Breitseite Wasser ab. Ich erlebe Nervenkitzel beim Rutschen über schwungvolle Felsrinnen und besonders bei den hohen Sprüngen in die engen Schluchten. Die Überwindung erfordert ruhiges Atmen und etwas Mut. Weil es dann doch so schön ist, erklettere ich gute Rutschen und Sprünge erneut. Ich tauche erneut jauchzend ab. Selbst das Laufen in der Schlucht erfordert Konzentration und Geschicklichkeit. Geschützt durch den Neoprenanzug spüre ich im Wasser schwimm-schwebend das volle Leben in mir. Vollkommen fokussiert auf die nächste Herausforderung geht es Schritt für Schritt durch die Schlucht. Sämtliche Gedanken, die nicht „Canyoning“ heißen, sind vergessen. Ich bin im Hier und Jetzt. Alltag aus.
Wer es noch nicht ausprobiert hat, mag es möglicherweise nicht glauben.
Canyoning macht süchtig. Liebevoll nenne ich es auch viel lieber „Schluchteln“. In dem Begriff schwingt bereits mehr von meiner Begeisterung mit! Ganz regelmäßig schwärme ich Freunden und Bekannten von Schluchtel-Abenteuern vor. Höchste Zeit also, sich wieder einmal in eine Schlucht abzuseilen und mit den Jungs und Mädels von canyoning erleben in Blaichach/Bihlerdorf etwas Feines zu vereinbaren…
Dort trifft man auf ein super nettes Experten-Team, das jeden Interessenten berät und zur passenden Tour führt. Ausschließlich erfahrene und top ausgebildete Guides führen die perfekt vorbereiteten Schlucht-Abenteuer durch. Die Sicherheit bei den Canyoning Touren steht an erster Stelle: die hochwertige und moderne Ausrüstung wie Neoprenanzug, Sicherheitsausrüstung (Klettergurt und Helm) und Schuhe sind gepflegt und geprüft. Die Ausrüstung wird von canyoning erleben gestellt.
An einem herrlichen Sonntag im Juni ist es dann einmal mehr so weit. Nachdem ich bereits an mehreren Canyoning Touren vor Jahren noch im Ostertaltobel und zuletzt im Schwarzwasserbach im Kleinwalsertal teilgenommen habe, steht mit der Kobelach in Dornbirn ein anspruchsvolleres XXL-Schlucht-Abenteuer für Wiederholungstäter auf dem Programm.
Es heißt, die Schlucht sei eine der schönsten Canyoning-Locations. Geheimnisvoll, verwunschen und abenteuerlich. Ein Paradies für Schluchtel-Fans mit tollen Wasserfällen und tief eingeschnittenen, schmalen Felspassagen. Eine verzauberte Bergwelt, die sich im ersten Abschnitt der Kobelach „Merlins World“ nennt. Im zweiten Abschnitt, dem „Kängurus Jump“, werden die Sprünge und Abseilpassagen höher, die Rutschen rasanter. Es geht zur Sache.
Aber der Reihe nach…
Anschließend gibt es kein Zurück…, angeführt und angeleitet von unseren erfahrenen Guides seilen wir uns nacheinander selbst in die enge Schlucht ab. Ab jetzt bleibt niemand mehr trocken, das kalte Wasser läuft in den Neoprenanzug und die Reise geht los.
Dann kommen wir an einen offenen Pausenplatz und nutzen die Gelegenheit zu einer kurzen Stärkung, bevor wir in den zweiten Teil der Tour abtauchen.
Gleich zum Auftakt erwartet uns ein wahrer Knaller. Der Sprung ist gewaltig: hoch und die Spalte, in die man hineinspringt, optisch eng. Wir sind im zweiten Abschnitt der Tour angekommen und die Herausforderungen werden definitiv größer.
Der Grundsatz für alle Sprünge und Rutschen lautet: „Jeder darf, doch keiner muss!“ Es besteht immer die Möglichkeit stattdessen abzuseilen.
Mein Team ist eine taffe Truppe, und ich glaube, auch unser Guide Daniel ist fast ein bisschen überrascht… - als einer nach dem anderen an die angewiesene Absprungstelle tritt, einmal tief durchatmet… und in die Tiefe springt. So cool! Prustend tauche ich wieder auf und beeile mich, mit beiden Fäusten auf den Helm zu klopfen.
Ich ahne, es wird heftig und ich befolge einfach Daniels freundliche Anweisungen, als ich bei ihm an der Abrutschstelle angekommen bin. „Rutschposition einnehmen und wenn die Rutsche nach etwa 5 m aufhört, die Hände vorsichtshalber schützend vor’s Gesicht halten.“ Und schon geht es los: mit Schwung über die Felsenrutsche, hinein in den freien Fall und mit dem Wasserstrahl in den riesigen und großartigen Naturpool eintauchen. Was für ein Gefühl! Sensationell.
Ich kann Euch jedenfalls nur empfehlen: Probiert es aus! Wenn’s selig macht.
Eure Katja Wehr
